Pflanzenschutz

Pflanzenschutz kann der Landwirt auf verschiedene Weisen betreiben: manuell, mechanisch, chemisch. Manuell bedeutet zum Beispiel, dass der Landwirt durch seinen Gemüsebestand läuft und von Hand unerwünschte Pflanzen herauszieht oder mit dem Spaten aussticht. Vorteil ist, dass dieser Pflanzenschutz sehr gezielt, individuell und umweltverträglich ist. Von Nachteil ist aber, dass ein einzelner Landwirt heutzutage so viele Flächen  bewirtschaftet, dass diese arbeitsintensive Vorgehensweise kaum bis nicht realisierbar ist.

Mechanischer Pflanzenschutz

Beim mechanischen Pflanzenschutz fährt der Landwirt mit seinem Trecker und einem speziellen Anbaugerät über die Nutzfläche und befreit diese von Beigräsern und -kräutern. Zu den genannten Anbaugeräten zählt z.B. eine Hacke oder ein Striegel. Herausfordernd ist dabei, dass sich sowohl der gewünschte Pflanzenbestand (die Kultur) als auch die unerwünschten Pflanzen (Beigräser etc.) in der richtigen Wachstumsphase befinden müssen, damit es nicht zu unerwünschten Ergebnissen kommt: Beschädigungen an der eigentlichen Kultur. Auch diese Art des Pflanzenschutzes ist relativ arbeitsintensiv und nur begrenzt möglich.

Chemischer Pflanzenschutz

Beim chemischen Pflanzenschutz bringt der Landwirt eine geringe Menge Pflanzenschutzmittel mit einer großen Menge Wasser aus. Vorteilhaft ist die hohe Schlagkraft. Aber es bleibt zu beachten: Der Landwirt soll „integrierten Pflanzenschutz“ betreiben, das heißt, er nutzt zuerst vorbeugende und nicht-chemische Maßnahmen, bevor die chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Außerdem gibt es sogenannte Schadschwellen, die erreicht werden müssen, bevor Beikräuter, Pilzkrankheiten oder Schädlinge chemisch bekämpft werden. Pflanzenschutzmittel lassen sich in Gruppen einteilen, z.B.:

  • Herbizide: Beigräser und -kräuter, die um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren, werden bekämpft
  • Fungizide: Pilzkrankheiten, die die gewünschte Kultur befallen und stark im Wachstum einschränken können, werden minimiert. Pilzkrankheiten könnten im schlimmsten Fall das Erntegut unbrauchbar machen.
  • Insektizide: unerwünschte Schädlinge, die die Kultur durch Lochfraß o.ä. schädigen, werden reduziert

Jeder, der Pflanzenschutzmittel anwendet, muss einen Sachkundenachweis haben, das heißt, ausgebildet und regelmäßig fortgebildet sein.

Die Ausbringung erfordert die Einhaltung hoher Auflagen. Die Windgeschwindigkeit darf maximal 5m/s betragen. Außerdem müssen vorgegebene Abstandsregeln zu Gewässern, Knicks und Siedlungen eingehalten werden. Pflanzenschutzmittel durchlaufen einen umfangreichen Zulassungsprozess, bei dem auch die Bienenschutz eine wichtige Rolle spielt, bevor sie ausgebracht werden dürfen. In Deutschland ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Zulassungsbehörde für Pflanzenschutzmittel.