Die Entwässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen spielt in Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle. Insbesondere an der Westküste muss das Wasser aus den Marschen ins Meer abgeleitet werden. Dies geschieht mithilfe eines Entwässerungssystems, das mit Drainagerohren oder „Grüppen“ (kleine Gräben) auf den landwirtschaftlichen Flächen beginnt, über „Vorfluter“ (zentrale Abläufe) und weitergeht und schließlich mithilfe von Schöpfwerken im Meer endet.
Die Entwässerung erfordert eine regelmäßige Pflege aller beteiligten Systeme. Aus diesem Grund müssen Landwirte ihre Drainagesysteme regelmäßig prüfen, spülen und ggf. warten. Auch die Grüppen müssen regelmäßig „gekleit“, also gereinigt und neu ausgehoben werden.
Aber wozu der ganze Aufwand?
Wird der Boden nicht ausreichend entwässert, sinkt der Sauerstoffgehalt im Boden, wodurch das Pflanzenwachstum massiv eingeschränkt wird. Kranke Bestände und Ertragsverluste sind oftmals die Folge. Durch den Klimawandel und den steigenden Meeresspiegel wird die Entwässerung zukünftig schwieriger werden.
Auf der anderen Seite spielt aber auch die Bewässerung in Schleswig-Holstein eine nicht unerhebliche Rolle. Insbesondere auf leichteren Standorten leiden Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Braugerste, aber auch wasserhaltige Produkte wie Gemüse und Obst unter zunehmenden Dürreperioden. Als Folge zeigen sich oft Qualitätseinbußen und niedrige Erträge. Um solchen Problemen entgegenzuwirken, können Ackerflächen gezielt mithilfe von mobilen Beregnungsanlagen bewässert werden.
Es gibt aber auch andere Maßnahmen, um Niederschläge besser auszunutzen, wie zum Beispiel eine angepasste Bodenbearbeitung (Aufbrechen von Krusten, damit das Wasser besser in den Boden gelangt), der Einsatz von Zwischenfrüchten, die Wasser und Nährstoffe speichern oder die Wahl von trockenheitstoleranteren Sorten.
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