Getreideanbau: Weizen

Weizen zählt heute neben Mais und Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Weltweit steuert er 20% der Kohlenhydrate und 20% der Proteine zu der menschlichen Ernährung bei. Die Vorfahren aller heute bekannten Sorten wurden vermutlich schon vor 8000 Jahren kultiviert.

Heutzutage bauen wir in Schleswig-Holstein Sommer- und Winterweizen an, die sich hauptsächlich in ihren Aussaatzeitpunkten unterscheiden:

Winterweizen wird im Herbst (September bis Dezember) und Sommerweizen im Frühjahr (März bis Mai) ausgesät. Die großen Zeitfenster für die Aussaaten zeigen, dass etwas anderes als das Datum wichtig ist: Die Witterung und der Zustand des Bodens. Der Boden darf zum Zeitpunkt der Aussaat weder zu trocken noch zu nass sein und er darf weder zu warm noch zu kalt sein. Der Landwirt bereitet dem Korn ein möglichst optimales Saatbett, damit es gute Chancen hat, sich zu entwickeln.

Während der Vegetationsperiode (=Wachstumsphase) achtet der Landwirt darauf, dass aufkommende Beikräuter und -gräser sich nicht zu stark entwickeln. Die Regulation erfolgt zunächst möglichst mechanisch z.B. mit einer Hacke und später, sofern eine Schadwelle überschritten wird, chemisch mit einem Pflanzenschutzmittel, welches gezielt nur die unerwünschten Beikräuter unterdrückt. Problematisch sind Beikräuter in großen Mengen, weil sie mit unserem gewünschten Pflanzenbestand um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Des Weiteren achtet der Landwirt darauf, dass der Bestand gesund bleibt, sich also keine Schädlinge vermehren oder Krankheiten entwickeln. Zusätzlich wird der Bestand bedarfsgerecht gedüngt. Dadurch sollen die Pflanzengesundheit und der Ertrag erhalten bzw. gesteigert werden.

Geerntet wird der gesamte Weizen witterungs- und sortenabhängig im Sommer, meist von Ende Juli bis Ende August. Je nach Qualität entscheidet sich die Verwertung des Weizens. Weizen mit geringen Proteingehalten wird zu Tierfutter verarbeitet, Weizen mit hohen Proteingehalten wird für die humane Ernährung genutzt. Aus ihm wird überwiegend Mehl produziert, was wiederum zu Brot, Nudeln oder Kuchen verarbeitet werden kann. Aus 1m² Weizen können etwa 15 bis 18 Brötchen gebacken werden.

Für 1kg Weizen erzielt der Landwirt einen Erlös von etwa 15-30ct, wobei die Bezahlung je nach Qualität variiert. Qualitätsmerkmale sind Feuchtigkeit und Protein. Nasses Getreide verursacht Trocknungskosten, weil es ansonsten nicht lagerfähig wäre und somit zu Verlusten führen würde. Lagerfähigkeit ist Voraussetzung für eine hohe Lebensmittelsicherheit und eine hohe Lebensmittelsicherheit ist unser aller Ziel.